schnüffeln

schnüffeln

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schnüf|feln ['ʃnʏfl̩n] <itr.; hat:
1. die Luft hörbar durch die Nase ziehen [um etwas riechen zu können]:
der Hund schnüffelt an der Tasche.
Syn.: riechen, schnuppern.
2. (ugs. abwertend)
a) [aus Neugier] etwas, was einem anderen gehört, heimlich, ohne dazu berechtigt zu sein, durchsuchen, um sich über ihn zu informieren:
du sollst nicht in meinen Sachen schnüffeln; es ist nicht meine Art, in fremden Zimmern zu schnüffeln; sie hatte ihn beim Schnüffeln an, in ihrem Schreibtisch erwischt.
b) berufsmäßig, im Auftrag Ermittlungen durchführen, [heimlich] bestimmte Informationen beschaffen:
für die Steuerfahndung, den Verfassungsschutz schnüffeln.

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schnụ̈f|feln 〈V. intr.; hat
1. die Luft hörbar durch die Nase ziehen
2. den Atem einziehen, um zu wittern, schnuppern
3. 〈fig.〉 allem nachspüren, stöbern, heimlich beobachten, seine Nase in alles stecken
4. Dämpfe von Rauschmittel od. von organ. Lösungsmitteln in Klebstoffen, Farben, Lacken u. a. inhalieren, um sich in einen Rauschzustand zu versetzen
● sie schnüffelt allzu gern in fremden Angelegenheiten; du hast hier gar nichts zu \schnüffeln! [<nddt. snüffeln <mnddt. snuffelen; zu nddt. Snüff „Nase, Schnauze“; → schnauben]

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schnụ̈f|feln <sw. V.; hat [aus dem Niederd. < mniederd. snuffelen, verw. mit schnauben]:
1.
a) (meist von Tieren) in kurzen, hörbaren Zügen durch die Nase die Luft einziehen, um einen Geruch wahrzunehmen:
der Hund schnüffelt an jedem Laternenpfahl;
b) (einen Geruch) schnüffelnd (1 a) wahrnehmen.
2. (Jargon)
a) sich durch das Inhalieren von Dämpfen bestimmter leicht flüchtiger Stoffe (z. B. Lösungsmittel von Lacken, Klebstoffen) berauschen:
sie hat schon in der dritten Klasse angefangen zu s.;
b) (einen Stoff) zum Schnüffeln (2 a) benutzen:
er schnüffelt Alleskleber, Benzol.
3. (ugs.) die Nase in wiederholten kurzen Zügen hochziehen:
hör endlich auf zu s.!
4. (ugs. abwertend)
a) [aus Neugier] etw., was einem anderen gehört, heimlich, ohne dazu berechtigt zu sein, durchsuchen, um sich über ihn zu informieren:
er schnüffelte in meinen Unterlagen;
<subst.:> er hat sie beim Schnüffeln an, in seinem Schreibtisch erwischt;
b) berufsmäßig, im Auftrag Ermittlungen durchführen, [heimlich] bestimmte Informationen beschaffen:
für die Steuerfahndung s.

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Schnüffeln,
 
Snịffing [englisch], Inhalieren flüchtiger organischer Substanzen (Benzin, Trichloräthylen, Aceton, Lackverdünner, Klebstofflösungsmittel) zur Erzeugung von Rauschzuständen (Rauschgifte).

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schnụf|feln <sw. V.; hat (landsch.): schnüffeln (1, 3).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • schnüffeln — »in kurzen, hörbaren Zügen Luft durch die Nase einziehen, um einen Geruch wahrzunehmen«: Das erst in nhd. Zeit aus niederd. snüffeln (mnd., ‹m›niederl. snuffelen) ins Hochd. aufgenommene Wort gehört zu niederd. Snüff »Nase; Schnauze« (vgl.… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Schnuffeln — Schnuffeln, oder Schnüffeln, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, welches so, wie die Sache selbst, nur in den niedrigen Sprecharten gehöret wird, und das verkleinernde Iterativum von schnaufen ist, den Athem in kurzen Absätzen und mit… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

  • Schnüffeln — steht für: Spionage, das in Erfahrung bringen geheimer Informationen Schnüffeln (Drogenkonsum), das Einatmen von flüchtigen Lösungsmitteln Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben W …   Deutsch Wikipedia

  • schnüffeln — V. (Aufbaustufe) die Luft durch die Nase einziehen, um etw. zu riechen Synonyme: schnuppern, erschnüffeln, riechen, wittern, herumschnuppern (ugs.) Beispiel: Mein Hund schnüffelt an jeder Bank im Park. schnüffeln V. (Aufbaustufe) ugs.: jmds.… …   Extremes Deutsch

  • schnüffeln — Vsw std. (17. Jh.) Stammwort. Übernommen aus ndd./nndl. snuffelen, vgl. ne. snuff, sniff. Zu schnaufen, Schnupfen und dem unter schnauben dargestellten Komplex. Nomen agentis: Schnüffler. ✎ Bebermeyer, R. SS 46 (1990), 104 106. deutsch d …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • schnüffeln — 1. a) schnuppern; (ugs.): herumschnuppern; (landsch.): schnobern, schnuffeln; (österr. ugs.): schnofeln; (Jägerspr.): winden. b) erschnüffeln, riechen, schnuppern; (Jägerspr.): wittern. 2. (Jargon) …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • schnüffeln — schnụ̈f·feln; schnüffelte, hat geschnüffelt; [Vi] 1 <ein Hund o.Ä.> schnüffelt ein Hund o.Ä. atmet die Luft mit einem Geräusch mehrere Male und kurz hintereinander durch die Nase ein, um etwas zu riechen ≈ ein Hund schnuppert 2 (in etwas… …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • schnuffeln — schnụf|feln (landschaftlich für schnüffeln) …   Die deutsche Rechtschreibung

  • Schnüffeln (Drogenkonsum) — Als Schnüffeln wird die missbräuchliche Verwendung flüchtiger industrieller Lösungsmittel unterschiedlicher chemischer Struktur bezeichnet. Bei diesen „Schnüffelstoffen“ handelt es sich hauptsächlich um Benzin, Aceton, Toluol, Trichlorethylen und …   Deutsch Wikipedia

  • schnüffeln — schnüffelnintr 1.denNasenschleimeinziehen.1700ff. 2.Chemikaliendämpfeeinatmen,dieRauschzuständeerzeugen.Übersetztausengl»tosniff«.1973ff. 3.stöbern,spionieren.Eigentlichsovielwie»schnauben,beriechen,wittern«.Seitdem19.Jh …   Wörterbuch der deutschen Umgangssprache

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